Zitat aus der Berichterstattung in der Presse über die Haushaltdebatte des Stadtrats vom 22.11.2016: " Die MIT gab in der Haushaltsdebatte insgesamt ein ungewohnt passives und desinteressiertes Bild ab...."
Mag sein, das das Bild so wirkte, aber ein Bild ist nur ein Abbild, nicht die Realität selbst.
Richtig ist dagegen, dass wir uns im Vorfeld mit verschiedenen Antragen eingebracht und auch verschieden Anträge unterstützt haben.
Richtig ist auch, dass wir keine grundsätzlichen Einwendungen gegen die Vorhaben des kommenden Doppelhaushalts haben. Auch wir sehen die Notwendigkeit von umfassenden Investitionen mit den Schwerpunkten Neubau der Kindertagesstätte an der Prof. - Roßmäßler -Straße, Anbau am Schillergymnasium und Sanierung der Pestalozzi - Oberschule.
Aber wir sehen auch, dass der Start einer zunächst bis 2021 andauernden Verschuldungsspirale durch unausgeglichene Haushalte nicht geeignet ist die vielbeschworene Generationengerechtigkeit beizubehalten bzw. zu schaffen.
Die geplante Kreditaufnahme steigert die Pro - Kopf - Verschuldung von derzeit 336 € je Einwohner auf 519 € je Einwohner in 2017 und 587 € je Einwohner in 2018 und würde sie gemäß langfristiger Planung im Jahre 2021 auf 742 € je Einwohner anheben und damit dem haushaltrechtlich zulässigen Wert von 850 € / Einwohner annähern.
Der Stadt stünden damit für den Fall von negativen Abweichungen in der Haushaltführung, die durchaus eintreten können, wenn zum Beispiel weitere Kinderbetreuungsplätze geschaffen werden müssen nur noch potenzielle Kreditaufnahmemöglichkeiten von ca. 4,3 Mio. € zur Verfügung. Nachhaltigkeit der Haushaltsführung sieht anders aus.
Unser, zugegebenermaßen drastischer, Antrag wollte Einsparungen in Höhe von 10 % der jährlichen Ausgaben oder vergleichbare Maßnahmen erreichen, womit es gelingen würde, die Neukreditaufnahme deutlich zu reduzieren.
Konkrete Einzelmaßnahmen dazu sollte die Verwaltung vorschlagen, zweifelsohne verbunden mit Einschränkungen und Reduzierungen vielfältiger Art für die Pirnaer Bürger.
Doch der Rat hat sich - bei Stimmenthaltung der MIT und der Freien Wähler - mehrheitlich dafür entschieden, das Unmögliche zu versuchen. Auch das ist Demokratie.
Letztlich muss uns jedoch klar sein, dass mit der derzeitigen Finanzausstattung unserer Kommunen mittel- und langfristig sowohl die Erfüllung der freiwilligen als auch der Pflichtaufgaben gefährdet ist.