Donnerstag, 25. April 2019

Gedanken zum Wahlkampf


Nach längerer Zeit wieder mal mit dem Zug nach Chemnitz. Ich habe mich drauf gefreut. Entspannt zum Bahnhof radeln, einsteigen, losfahren und die vorbei eilende, im  sonnigen Morgen erwachende, Landschaft betrachten. Die Bahn ist nur mäßig gefüllt, die Osterferien haben offensichtlich das Gros der Pendler und Studenten noch im Griff. Die Zugbegleiterin lächelt, wünscht einen schönen Tag und eine gute Reise. Besser kann ein Arbeitstag nicht beginnen!



Die Gedanken schweifen zurück. Gestern Nachmittag, Bürgersprechstunde im Bürgertreff 27 Dohnaische Straße - Die Kommunalwahlen werfen ihre Schatten voraus. Wobei es nicht mehr nur Schatten sind, im Gegenteil- wir stecken schon voll im Wahlkampf. Hochbetrieb hatte ich nicht erwartet und ausreichend Arbeit mitgenommen. Doch es kam anders: Ein radfahrender Graupaer kam mit dem neuesten Amtsblatt und erkundigte sich sich nach dem konkreten  Wahlprozedere. Er war ganz offensichtlich gut informiert, sprach Graupaer Probleme an und versprach uns sowohl im Stadtrat als auch Im Ortschaftsrat zu wählen. Er erkannte mich als den Mann auf der aktuellen Volksbankzeitung und wir philosophierten noch ein wenig über das Radfahren, Gott und und die Welt und dann radelte er weiter.


Ein junger Mann betrat das Büro, outete sich als Spanier, der zu Besuch bei seine Schwester sei und wünschte uns auf englisch viel Erfolg bei den Wahlen. Und dann wollte er noch wissen, ob wir rechts, links oder Mitte sind. Ich kramte all mein Englisch hervor und erzählte ihm von der Mitte der Gesellschaft als die wir uns verstehen. Er verstand sofort und erzählte, dass er sich zu Hause auch in der lokalen Politik engagiere, die er als Möglichkeit versteht, für die Menschen vor Ort etwas zu erreichen. Wir wünschten uns gegenseitig Glück und Erfolg und er verschwand.


Eine weitere Graupaerin wollte nur unseren Bürgertreff nur einmal von innen betrachten, Flyer brauchte sie nicht, sie wäre schon ausgerüstet und auch informiert.


Mit Arbeit ist es nicht viel geworden, aber die Gespräche machten Mut. Nachdem aktuell  Anfeindungen und Diffamierungen in Wahlkampf gang und gäbe sind und die Wahrnehmung des Wahlkampfes in der Öffentlichkeit  prägen musste man sich manchmal fragen, warum tust du dir das eigentlich an. Gestern Abend wurde diese Frage beantwortet: weil es Menschen gibt, die das zu schätzen wissen, sich dafür interessieren und bereit sind mitzutun.

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