Samstag, 31. August 2024

Weltfriedenstag


31. August 2024 - Vorwahlabend.  Morgen jährt sich der Beginn des 2. Weltkriegs zum 85. Mal. Ein Grund für die “Freien Wähler“ zu einer Friedenskundgebung aufzurufen um daran zu erinnern und sich für Frieden in der Welt  stark zu machen. Offensichtlich war der Ruf wohl nicht laut genug, gerade einmal etwa 30 bis 40 Bürger hatten Interesse am Frieden. Dass „Friedensfest“ der Linkspartei auf den Elbwiesen am Nachmittag mit  Speisen und Getränken, war wohl deutlich besser besucht.

Aber es wurde trotzdem eine würdige, wenn auch schlichte Veranstaltung auf dem Marktplatz,  die dem Anlass sehr angemessen war.

Klavierspiel und  Gesang von Greta Heimann rahmten die Ansprache von Gabi  Heimann ein. Mit sehr persönlichen und berührenden Worten erzählte er die Geschichte eines Soldaten Emil , der wie Millionen anderer junger Menschen sein Leben  auf den Schlachtfeldern des 2. Weltkrieges für das Vaterland opfern musste.

Dann war der Bogen nicht weit zum Ukrainekrieg und zur Vergesslichkeit der Politiker. Aus „nie wieder Krieg und keine Waffen in deutsche Hände“ wurde die Aufforderung an die Bürger, „Deutschland kriegstauglich zu machen“ und der Beschluss der Bundesregierung, erneut Mittelstreckenraketen in Deutschland zu stationieren. Nach einer Schweigeminute für die Toten aller Kriege folgte ein kurzes Statement des Redners,  zur im wesentlichen durch eine unkontrollierte Zuwanderung ausgelösten, zunehmenden Spaltung der Gesellschaft und möglichen Denkansätzen diese zu Überwinden.

Nach vielen Gesprächen mit den Teilnehmern bleibt die Hoffnung, dass nicht nur 30 Pirnaer sich für Frieden einsetzen, sondern dass sich möglichst rasch die Einsicht bei den Entscheidern durchsetzt, dass nur Verhandlungen mit Kompromissen auf beiden Seiten die Waffen zum Verstummen bringen werden.

Mittwoch, 14. August 2024

Gedanken über Krieg und Frieden


Seit zweieinhalb Jahren sprechen in der Ukraine die Waffen, bewahrheitet sich dort, was Clausewitz schon vor fast 200 Jahren schrieb: „Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“

 

Es liegt mir fern, denn russischen Angriff auf die Ukraine zu rechtfertigen oder gar gutzuheißen. Aber diese Art der Fortsetzung der Politik sollte im 21. Jahrhundert von intelligenten Menschen nicht mehr in Erwägung gezogen werden.

 

Otto von Bismarck, dem ersten Kanzler des deutschen Reichs wird der Ausspruch zugeschrieben, haltet euch den Osten zum Freunde. Und die Geschichte der letzten 200 Jahre  hat gezeigt, dass alle Versuche, das Verhältnis zum Osten nicht freundschaftlich  zu regeln sang und klanglos gescheitert sind

 

Napoleon hat es 1812 versucht, er hat sogar Moskau erreicht, seine Armee ist aber auf dem Rückzug nach Mitteleuropa fast verhungert, er kam als großer Verlierer hier an. Damit war sein Ende als französischer Kaiser eingeleitet

 

Wir Deutschen glaubten es besser zu können und scheiterten trotz eines mit den russischen Revolutionären abgeschlossenen Friedensvertrags Ende 1918 kläglich. Auch hier war danach das Kaiserreich am Ende.

 

Und der Ausgang des letzten Versuchs von 1941 ist hinlänglich bekannt. Danach war in Deutschland nichts mehr wie es einmal gewesen war und 50 Millionen Menschen hatten ihr Leben verloren.

 

Und ich bin mir sicher. Jeder Krieg, der nicht mit der völligen Vernichtung einer Kriegspartei endet, endet heutzutage durch Verhandlungen. Und nicht dadurch, dass Herr Pistorius Deutschland kriegstauglich macht, nicht dadurch, dass sich, wie t-online berichtete die NATO auf den unmittelbar bevorstehenden Angriff der Russen vorbereitet und der designierte Kanzlerkandidat der CDU demonstrativ im Eurofighter über die Republik düst. Und auch nicht dadurch, dass sich der Bundesfinanzminister immerhin Major der Reserve mit dem Finger am Abzug einer Stinger Luftabwehrrakete ablichten lässt.

 

Und gleich gar nicht dadurch, dass wieder einmal  Marschflugkörper und Mittelstreckenraketen in Deutschland stationiert werden. Das Wort Verhandlung ist bei unserer Oberen aus dem Sprachgebrauch gekommen das Wort Bismarcks, lieber ein schlechter Frieden als ein guter Krieg zählt nicht mehr. Dazu passt, dass  Frau Bärbock Bismarcks Portrait aus ihrem Ministerium entfernen ließ und ein EU-Ratspräsident, der mit den beiden verfeindeten Parteien das Gespräch sucht wird als isolierter Despot abgetan wird.

 

Passend dazu auch der Spruch auf dem Kalenderblatt vom 14.8.2024: „Macht ohne Verantwortung ist wie ein Feuer außer Kontrolle“


Da fällt mir nur noch Heinrich Heine ein: „Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin um den Schlaf gebracht!“