Sonntag, 16. Oktober 2022

Die Grünen werfen den Freien Wählern Etikettenschwindel vor

Sächsische Zeitung vom 14. Oktober 2022


In der SZ vom letzten Freitag wurde uns von Frau Falke vorgeworfen Ängste zu schüren. Abgesehen davon, dass Frau Falke offensichtlich an der in Refe stehenden Kundgebung nicht teilgenommen hat, können ihre Untetstellungen nicht unkonzentriert stehen bleiben. Ich habe Frau Falke persönlich geantwortet, aber da sie die Öffentlichkeit vorgezogen, nehme ich mir die Freiheit, ihr auch öffentlich zu antworten.



Guten Tag Frau Falke,


Ihre Darstellungen in der SZ von heute können nicht unwidersprochen bleiben. Ganz offensichtlich beziehen Sie Ihre Informationen allein aus der Zeitung und waren auf dem Marktplatz nicht zugegen.


Zunächst ist festzustellen, dass die Freien Wähler sich nicht als Verein eintragen ließen, sondern dass sie ein Verein sind. Genauer gesagt ein Wählervereinigung, die im Gegensatz zu politischen Parteien als Verein organisiert ist.  Und nirgendwo steht, dass ein Verein keine Standpunkte haben oder vertreten darf. Wenn es „zufällig“ Standpunkte sind, die die eine oder andere politische Partei auch vertritt, können Sie sie auch gern parteipolitische Standpunkte  nennen. Die Freien Wähler zeichnen sich aber gerade dadurch aus, dass sie sich nicht die Standpunkte einer Partei zu eigen machen, sondern versuchen überparteilich , allein den Interessen der Bürger verpflichtet, ihren Standpunkt zu finden und zu vertreten.


Woher  Sie die Erkenntnis nehmen, dass die Freien Wähler „gegen die lange verschleppte  Energiewende angetreten sind“ , wird sicher Ihr Geheimnis bleiben. keiner von uns stellt die Notwendigkeit infrage einen strukturellen Wechsel zu erneuerbaren Energien durchzuführen. Aber gerade in der jetzigen Situation muss dieser Wandel mit Augenmaß erfolgen und nicht mit einem starren Festhalten an Zeitplänen, die erstellt wurden als noch nicht vorstellbar war, dass preiswertes Gas ein knappes Gut werden könnte.


In mehreren Diskussionsbeiträgen, so unter anderem in meinem, wurde auf den Krieg in der Ukraine eingegangen. Dieser ist allerdings, und da unterscheiden sich unsere Auffassungen sicherlich,  nicht die Ursache unserer gegenwärtigen Energieprobleme, sondern allenfalls der Auslöser.  Aktuell werden noch ca. 2/3  unseres Energiebedarfs aus fossilen Energieträgern gedeckt. Davon haben wir vor dem Ukrainekrieg die Hälfte aus Russland bezogen.  Und wenn man dann eine Kriegspartei mit Sanktionen belegt und nicht einkalkuliert, dass das Auswirkungen auf unsere Energieimporte aus Russland haben wird halte ich das zumindest  für grob fahrlässig. Dass muss man sagen dürfen und das hat auch nichts  mit Schüren von Angst sondern mit dem Aufzeigen von Problemen und mit der Sorge, wie die Pirnaer durch den Winter kommen, zu tun.  Wobei hier, auch das habe ich am 3.10. explizit angesprochen, die Bürger mit den kleineren Einkommen am härtesten betroffen sein werden.


Ihre Anregungen, dass  dass die Freien Wähler von Ihrem angeblichen Reichtum und der Stärke ihrer Unternehmen etwas abgeben könnten um  den Armen zu helfen ist blanker Populismus. Sie gehören zu den „schrillen Tönen“, die Sie uns vorwerfen.  Unsere Mitglieder bilden auch nur den Querschnitt unserer Gesellschaft ab. Wir haben Unternehmer unter uns, aber genau so auch“normale“ Arbeitnehmer und Rentner. Seien Sie gewiss, dass diejenigen die geben können auch geben und dass sich viele von uns für soziale Projekte engagieren. 


Lassen Sie uns einfach sachlich diskutieren und fair miteinander umgehen. Uns liegt doch allen das Wohl unserer Bürger und das Wohl unserer Kinder und Enkelkinder am Herzen, damit unser Planet morgen und übermorgen noch lebenswert ist.


Es grüßt Sie herzlich 


Ihr Thomas Gischke

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